Eine ganze Zeit lang bin ich mit Canon’s Digital Photo Professional zurecht gekommen, erweiterte meine Software um Photomatrix Pro für mehr HDR Optionen und bastelte ein wenig mit Paint.NET herum. Das war für meine bisherige Fotografie auch ausreichend. In letzter Zeit versuche ich aber mehr aus meinen Fotos heraus zu holen, und gerade wenn ein Foto für den Druck aufbearbeitet und evtl. doch noch retuschiert werden soll, wünsche ich mir eine schnellere Arbeitsweise.
Deshalb habe ich damit begonnen mich ernsthaft mit Gimp zu beschäftigen. Nach einigen Wochen kann ich sagen, dass es zwar nicht einfach, aber kein Ding der Unmöglichkeit ist, mit der Software klar zu kommen. Es gibt eben viele kleine Details zu lernen, und jedes Detail birgt eine ganze Vielfalt an Möglichkeiten (wie auch in Photoshop). Bei meiner Suche nach Gimp Tutorials stoße ich immer wieder auf Anleitungen für Photoshop. Die Vorgehensweise ist aber meistens mit Gimp abbildbar. Bisher vermisse ich in Gimp lediglich die Möglichkeit mit reinen Effektebenen zu arbeiten – aber ohne geht’s auch, nur etwas umständlicher. Wer’s hat, kann Adobes Photoshop und Lightroom neuerdings übrigens für ca. 13,- Euro im Monat mieten, ist dann allerdings wahrscheinlichen Preiserhöhungen in der Zukunft relativ „schutzlos“ ausgesetzt. Ich möchte jedenfalls nicht die Software wechseln, weil mir der Preis zu teuer wird, denn der Umstieg von Photoshop auf Gimp dürfte schmerzhaft werden, wenn man sich mal an Photoshop gewöhnt hat…
Zur RAW Entwicklung empfehlen viele Fotografen Adobe Lightroom, dass es zu einem doch recht vernünftigen Preis um die 100,- Euro zu kaufen gibt. Ich habe mir mal einige Tutorials zu Lightroom angesehen, und bin letzten Endes zum Entschluss gekommen der Software „RAW Therapee“ eine Chance zu geben. RAW Therapee bietet ähnliche Funktionalität und eine Optionsvielfalt, die für meine Zwecke mehr als ausreichend ist. Außerdem mag ich Adobe nicht besonders 😉
Gimp, RAW Therapee und weitere Software für Fotografen bietet mir Kubuntu per Mausklick an. Ich nutze zum Beispiel „Luminance HDR“ als Ersatz für Photomatrix Pro und „Entangle“ als Ersatz für das EOS Utility, damit ich auch mit Kubuntu meine Kamera durch ein USB Kabel über einen Computer fernsteuern kann. Jetzt dürfte auch klar sein, worauf es hinaus läuft: Ich ziele darauf ab in Zukunft Windows komplett durch Kubuntu zu ersetzen und versuche gerade nach und nach alle meine Anwendungsbereiche mit Linux abzubilden. Was die Fotografie angeht, kann ich alles, was ich bisher mit (kommerzieller) Windows Software gemacht habe, auch mit der Software bewerkstelligen, die Kubuntu bereits von Haus aus mit sich bringt. Und zwar mit ein paar Mausklicks, ohne im Terminal am System herum fummeln zu müssen. Man muss für Kubuntu also kein Linux-Profi sein.
Aber eins, was keine Software bieten kann: Die Vorteile durch die Arbeit mit zwei Bildschirmen. (Wenigstens) Einen zweiten Bildschirm zu nutzen kann ich uneingeschränkt empfehlen. Schon alleine wegen Gimp: Man kann zwar alle Tool-Fenster in einem Hauptfenster unterbringen, aber je mehr Platz ist, desto größer lässt sich das Foto darstellen, dass man gerade bearbeitet. Bei mir befindet sich das Foto immer im Vollbildmodus auf einem Monitor, die Werkzeuge und andere Programmfenster verteile ich auf dem anderen Monitor. So kann ich zum Beispiel auch schnell mal ein Foto aus dem Dateisystem per Drag & Drop als Ebene in Gimp importieren. Außerdem ist so ein schöner Vorher-Nachher-Vergleich möglich: Auf dem einen Bildschirm das Foto in der aktuellen Bearbeitung, auf dem anderen Monitor das Originalfoto.
Kubuntu bietet zudem die Möglichkeit mehrere Desktops auch mit nur einem Monitor abzubilden. Zwischen den Desktops kann man mit den F-Tasten schnell hin und her schalten. Außerdem ist es möglich in einer Sitzung verschiedene Aktivitäten zu verwalten: Eine Aktivität ist beispielsweise „Fotonachbearbeitung“, eine andere Aktivität „Surfen“. Für diese Aktivitäten werden die Desktops getrennt verwaltet, und wenn ich aus der Fotonachbearbeitung mal eben etwas im Web suchen oder eine Email senden möchte, schalte ich einfach die Aktivität um, wodurch Gimp etc. verschwinden und stattdessen der Browser und mein Email-Client zu sehen ist. Eine dritte Aktivität könnte „Arbeit“ sein, durch die dann OpenOffice.org und Eclipse etc. auf die Monitore kommen. An diese Arbeitsweise habe ich mich schnell gewöhnt, und ich möchte sie nicht mehr vermissen 🙂
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